0530
Wohnbauten Turicum Areal
Uster
Ausführung 2008-2010
Baugesellschaft Turicum Uster
Thomas Schregenberger GmbH
Thomas Schregenberger, Andrzej Egli, Daniela Lässer
Projektentwicklung: Beat Odinga
Ausführung: Bischoff & Partner
Marco Blessano
15 Mio. CHF

Das Turicum Areal liegt in Niederuster, am unteren Aabach, kurz bevor er in den Greifensee mündet. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende Fabrikanlage besteht im Wesentlichen aus einem symmetrischen Fabrikhauptgebäude mit Turm, der ehemaligen Fabrikantenvilla, Arbeiterwohnhäusern und verschiedener An- und Nebenbauten wie Stallungen, Lager, Kesselhaus und Scheune. Die meist baufälligen, ungenutzten Nebenbauten sollen nun abgerissen und durch grössere Wohnbauten ersetzt werden. Diese Neubauten sollen die bestehende Fabrikanlage so ergänzen, dass ihre Geometrie geklärt und ihr Verhältnis zu Seestrasse und Aabach gestärkt wird. Ziel der Ergänzungsbauten ist es, die attraktive, bestehende Fabrikanlage neue zu beleben, die einmalige Lage am Siedlungsrand von Uster mit Ausblick zum Greifensee zu nutzen und attraktives, urbanes „Wohnen in der Fabrik" zu ermöglichen.
In einer ersten Etappe wurde 2005/06 das Fabrikhauptgebäude erneuert und zu einem Gewerbehaus ausgebaut. In einer weiteren Etappe wird nun die Anlage mit einem zweiten Hauptgebäude und  weiteren Hofbauten ergänzt. Geplant sind 30 meist grosszügige Eigentumswohnungen, im neuen Hauptgebäude zweigeschossig mit Blick auf den See und die umliegende Landschaft, im Hof als grosse, lichtdurchflutete Geschosswohnungen mit offenem Grundriss.
So unterschiedlich die Wohnungen, so heterogen wirken auch die Gebäude in denen sie sind. Das Fontgebäude ist, ähnlich der alten Fabrik, ein eher formelles Gebäude, mit symmetrischem Fassadenaufbau und Steildach. Es besteht im Wesentlichen aus einem grobmaschigen Fassadenraster aus Ortbeton, der mit geschosshohen Fenstern ausgefacht ist. Die fast 50 Meter lange Hauptfassade ist zweigeteilt. Mit den Loggen und dem zweiteiligen, mit der Fassade verschliffenen Dach zeichnet sie die innere Struktur des Gebäudes nach. Die Ambivalenz in der Gestaltung der Hauptfassade, die Spannung zwischen Addition und Symmetrie, sucht zum einen die Nähe zum bestehenden Hauptgebäude, stellt sie gleichzeitig aber auch wieder in Frage. Ähnlich widersprüchlich ist auch das Verhältnis zwischen Front- und Hofgebäude. Das Hofgebäude übernimmt zwar in den Sockelgeschossen den Fassadenraster des Frontgebäudes, die darüber liegenden, horizontal gegliederten Wohngeschosse dagegen wirken informell, einfach und direkt.