Das ehemals als Tramwartehalle und WC-Anlage genutzte Gebäude an der
Kasernenstrasse ist eigentlich kein Gebäude, sondern eine Stadt-Einrichtung,
eine Art Stadtmöblierung vergleichbar dem ebenfalls von Herrmann Herter
erbauten Bellevue-Pavillion. Solche Bauten haben gemeinsam, dass sie nicht
Teil der umliegenden Gebäudestruktur sind, sondern zur Gestaltung des
öffentlichen Raums gehören, in diesem Fall zum Sihlraum.
Das Gebäude an der Kasernenstrasse ist Teil der Stützmauer entlang der Sihl
und steht in direktem Bezug zur dortigen Sihlbrücke als eine Art moderner
Brückenkopf. Es besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen, einer massiven, aus
der Stützmauer herauswachsenden und nach oben sich verjüngenden Basis und
dem leicht wirkenden eleganten Aufbau. Charakteristisch für den Aufbau ist
das markante, allseits auskragende Flachdach, das dem Baukörper eine klare
Horizontalität und die angesprochene Eleganz und Leichtigkeit
verleiht.
Ziel unseres Projektvorschlages ist es, mit klar lesbaren Eingriffen die
neue Nutzung des Gebäudes auch an der Fassade erkennbar zu machen, dabei
aber den Charakter dieses markanten, pavillionartigen Gebäudes zu erhalten.
Zwei grosse geschosshohe Fassadenöffnungen im Bereich des Gastraumes
schaffen neue Ein- und Durchblicke und betonen die Leichtigkeit der
bestehenden Konstruktion. Diese grossen Fensterfronten strukturieren das
Innere des Gebäudes und prägen das Ambiente des neuen Lokals. Diese
ausladenden, grosszügigen Fenster sind öffenbar, sodass die 50 Sitzplätze im
Gastraum während der Sommermonate als eigentliche Aussensitzplätze genutzt
werden können.
Der ursprünglich offene Bereich zur Sihlbrücke wird durch eine eingezogene
Fensterecke geschlossen und somit für den Gastronomiebetrieb nutzbar
gemacht.