0740
Überbauung Mattacker
Wetzikon
Studienauftrag 2008, 1. Preis / Gestaltungsplan 2022 / Ausführung 2026-2028
Miteigentümerschaft Mattacker-Mühle
Thomas Schregenberger GmbH
Thomas Schregenberger, Andrzej Egli
Landschaftsarchitektur: Berchtold. Lenzin
65 Mio. CHF

Im Wesentlichen besteht unser Projektvorschlag aus einer scheinbar losen Gruppe sich variierender Einzelbauten. Diese bilden zusammen mit schon bestehenden Bauten ein charaktervolles, neues Ensemble. Der durch sie formulierte, fliessende Aussenraum verbindet die Gebäude miteinander und schafft eine Vernetzung mit Strasse und Ort.  Die in Grösse und Format unterschiedlichen Bauten lassen eine Vielzahl verschiedener Wohnungen zu. Die an die Rapperswilerstrasse gesetzten, kräftigen Gebäude schaffen ein Vis-a-vis zur geplanten Baumallée und markieren den Ortseingang. Dort am neuen Boulevard sind nebst der Wohnerschliessung und einer verglasten Verbindungshalle auch verschiedene Ladenlokale untergebracht.
Die städtebauliche Setzung der neuen Gebäude scheint ambivalent und ist somit verschieden lesbar. Zum einen als geschlossene Gebäudeschicht entlang der Rapperswilerstrasse mit dahinter liegenden Wohnbauten, aber auch als Anlage mit drei Clusters von drei sich jeweils bedingender Gebäuden. Während die eine Leseart die Strassenfront betont, sie schützt die dahinter liegenden Bauten auch vor Lärm, schafft die andere differenzierte Aussenräume und die nötige Verbindung in die Tiefe des Areals. Sie integriert auch die schon bestehenden Wohnbauten im Westen des Areals.
Die hier vorgeschlagenen Bauten übernehmen die Körnigkeit der umliegenden Bebauung. Ihr unterschiedliches Format wie auch ihre differenzierten Fassaden ergeben sich aus ihrer spezifischen Lage. So sind die Bauten entlang der Rapperswilerstrasse lang und horizontal gegliedert und betonen so die Dimensionen des mit einer Allée bestückten Strassenraums. Im Gegensatz dazu sind die dahinter liegenden, in sich ruhenden Gebäude eher punktförmig und mit einer entsprechend ausgewogenen Fassadengestaltung versehen.
Das Wohnungsangebot ist vielfältig und auch die Wohnungsgrundrisse beziehen sich auf ihre spezifische Lage innerhalb der Bebauung. So sind die Wohnungen entlang der Strasse mit seitlich eingezogenen Balkonen bestückt und von hinten belüftbar. Die Wohnungen der punktförmigen Gebäude sind jeweils übereck organisiert und auf sich öffnende Aussenräume orientiert, während das lärmgeschützte hintere Wohngebäude mit grossen nach Süden gerichteten Balkonen ausgestattet ist.
Aussenräumlich wird das Areal als eigene Zone zwischen Rapperswilerstrasse und dem Gelände der Kantonsschule behandelt und sucht den Übergang von der städtisch geprägten Rapperswilerstrasse zum durchgrünten Campus der Schule. Dahinter eröffnen sich weite Landwirtschaftsflächen. So werden die Aussenräume nicht abgeschottet sondern suchen beidseits Transparenzen mit Ein- und Ausblicken. Enge und Weite, sich öffnende und schliessende Aussenräume umfliessen die Bauten, was durch die Materialisierung in Asphaltbelag zusätzlich unterstrichen wird.