0844
Heilpädagogische Schule
Flawil
Studienauftrag 2008, 4. Preis
Heilpädagogische Vereinigung Gossau-Untertoggenburg-Wil
Thomas Schregenberger GmbH
Thomas Schregenberger, Andrzej Egli, Stefan Schüpbach
Landschaftsarchitektur: Ryffel + Ryffel

Das hier vorgestellte Projekt baut die bestehende Anlage weiter. Die beiden Hauptgeschosse werden ergänzt; das Eingangsgeschoss mit einem Mehrzweckraum für den Mittagstisch, das obere Schulgeschoss mit zusätzlichen Schulräumen. Der neue, talseitige Baukörper durchbricht bewusst die stringente Geometrie des bestehenden Schulkomplexes. Mit seiner abgewinkelten Form und seiner Volumetrie gibt der Neubau der gesamten Anlage ein Gesicht und stärkt die bestehende Eingangssituation. Er organisiert die Aussenräume und schafft auch einen klaren Bezug zu den bestehenden Wohnbauten im Westen.

Städtebau: Die bestehende Schulanlage bezieht sich auf sich selbst, auf seine Geometrie: sie sucht das innere Gleichgewicht. Die Beziehung zum Ort stellt sie ausschliesslich über die Aussenräume her. Die Erweiterung verändert die Wahrnehmung der Schule nachhaltig, indem sie das Gleichgewicht aufhebt und Schwerpunkte schafft. Die Anlage erhält damit ein Gesicht, ein Vorne und ein Hinten, ein Oben und ein Unten. Der Erweiterungsbau übernimmt mit seiner Ost- und Südfassade die Orthogonalität der bestehenden Anlage, während die geknickte Westfront der Geometrie der Grundstücksgrenze folgt. Der so formulierte Baukörper öffnet sich gegen Westen und das Tal und schafft einen klaren Bezug zur Nachbarbebauung. Er macht die talseitige Gebäudefront zur Hauptfassade, die bestehende Zufahrt mit Haupteingang wird damit noch betont.

Gebäude: Der Neubau übernimmt im Wesentlichen die zwei bestehenden Hauptgeschosse und führt damit die innere Struktur der heutigen Schulanlage fort. Im Obergeschoss ergänzen neue Klassenzimmer die bestehenden Schulräume. Die attraktive Erschliessungszone schafft überraschende Ausblicke und Raumnischen zum Verweilen. Eine neue Verbindung entlang der Turnhalle erschliesst den erweiterten Pausenhof im Osten. Die dafür aufgehobenen Räume werden im Neubau ersetzt. Im Eingangsgeschoss ist der nahezu 400 Quadratmeter grosse, neue Mittagsraum untergebracht. Seine Nähe zur Turnhalle und Rhythmikraum schafft interessante Synergien. Von der höher gelegenen Galerie führt eine Rampe hinunter zum sich nach Westen öffnenden Hauptraum und weiter in den rückwärtigen Garten. Seine Gestalt ist vielfältig, attraktiv und lässt verschiedenste Nutzung zu. Die Küche ist vom darunter liegenden Geschoss erschlossen. Dort befinden sind die dazugehörenden Lagerräume. Abgeschlossen wird der Baukörper mit einem teilweise zurückversetzten Dachgeschoss. Dort sind die Räumlichkeiten für die Wohngruppe untergebracht. Ein einfaches Fassadenraster unterstützt den im Grundriss wie Schnitt differenzierten Baukörper. Rafflamellenstoren regulieren den Lichteinfall. Die nach oben sich verdichtende Fassade gibt dem Baukörper die zusätzliche Kraft.

Umgebung: Der Erweiterungsbau prägt im Wesentlichen auch die neu formulierten Aussenräume. Der Talseitige Schulzugang wird umgestaltet, die Parkplätze neu organisiert. Zwischen Turnhalle und Erweiterungsbau führt eine Aussentreppe hoch zur neuen, dem Mittagstisch zugeordneten Aussichtsterrasse. In die Topographie hineingelegte Rampen schaffen die Verbindung zu den Spielfeldern.