Das hier vorgestellte Projekt baut die bestehende Anlage weiter. Die beiden
Hauptgeschosse werden ergänzt; das Eingangsgeschoss mit einem Mehrzweckraum
für den Mittagstisch, das obere Schulgeschoss mit zusätzlichen Schulräumen.
Der neue, talseitige Baukörper durchbricht bewusst die stringente Geometrie
des bestehenden Schulkomplexes. Mit seiner abgewinkelten Form und seiner
Volumetrie gibt der Neubau der gesamten Anlage ein Gesicht und stärkt die
bestehende Eingangssituation. Er organisiert die Aussenräume und schafft
auch einen klaren Bezug zu den bestehenden Wohnbauten im Westen.
Städtebau: Die bestehende Schulanlage bezieht sich auf sich selbst, auf
seine Geometrie: sie sucht das innere Gleichgewicht. Die Beziehung zum Ort
stellt sie ausschliesslich über die Aussenräume her. Die Erweiterung
verändert die Wahrnehmung der Schule nachhaltig, indem sie das Gleichgewicht
aufhebt und Schwerpunkte schafft. Die Anlage erhält damit ein Gesicht, ein
Vorne und ein Hinten, ein Oben und ein Unten. Der Erweiterungsbau übernimmt
mit seiner Ost- und Südfassade die Orthogonalität der bestehenden Anlage,
während die geknickte Westfront der Geometrie der Grundstücksgrenze folgt.
Der so formulierte Baukörper öffnet sich gegen Westen und das Tal und
schafft einen klaren Bezug zur Nachbarbebauung. Er macht die talseitige
Gebäudefront zur Hauptfassade, die bestehende Zufahrt mit Haupteingang wird
damit noch betont.
Gebäude: Der Neubau übernimmt im Wesentlichen die zwei bestehenden
Hauptgeschosse und führt damit die innere Struktur der heutigen Schulanlage
fort. Im Obergeschoss ergänzen neue Klassenzimmer die bestehenden
Schulräume. Die attraktive Erschliessungszone schafft überraschende
Ausblicke und Raumnischen zum Verweilen. Eine neue Verbindung entlang der
Turnhalle erschliesst den erweiterten Pausenhof im Osten. Die dafür
aufgehobenen Räume werden im Neubau ersetzt. Im Eingangsgeschoss ist der
nahezu 400 Quadratmeter grosse, neue Mittagsraum untergebracht. Seine Nähe
zur Turnhalle und Rhythmikraum schafft interessante Synergien. Von der höher
gelegenen Galerie führt eine Rampe hinunter zum sich nach Westen öffnenden
Hauptraum und weiter in den rückwärtigen Garten. Seine Gestalt ist
vielfältig, attraktiv und lässt verschiedenste Nutzung zu. Die Küche ist vom
darunter liegenden Geschoss erschlossen. Dort befinden sind die
dazugehörenden Lagerräume. Abgeschlossen wird der Baukörper mit einem
teilweise zurückversetzten Dachgeschoss. Dort sind die Räumlichkeiten für
die Wohngruppe untergebracht. Ein einfaches Fassadenraster unterstützt den
im Grundriss wie Schnitt differenzierten Baukörper. Rafflamellenstoren
regulieren den Lichteinfall. Die nach oben sich verdichtende Fassade gibt
dem Baukörper die zusätzliche Kraft.
Umgebung: Der Erweiterungsbau prägt im Wesentlichen auch die neu
formulierten Aussenräume. Der Talseitige Schulzugang wird umgestaltet, die
Parkplätze neu organisiert. Zwischen Turnhalle und Erweiterungsbau führt
eine Aussentreppe hoch zur neuen, dem Mittagstisch zugeordneten
Aussichtsterrasse. In die Topographie hineingelegte Rampen schaffen die
Verbindung zu den Spielfeldern.