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ABZ Glattpark
Opfikon
Studienauftrag 2014, 4. Preis
Allgemeine Baugenossenschaft Zürich
Thomas Schregenberger GmbH
Thomas Schregenberger, Andrzej Egli, Alessandro Bosshard, Dominik Arni
Landschaftsarchitektur: Lorenz Eugster
Bauingenieur: Aerni + Aerni Ingenieure AG
Haustechnik: hat 1-4
90 Mio. CHF

Die städtebauliche Konzeption des Projekts ist einfach und klar. Ein Nord-Süd orientierter und ein Ost-West orientierter Aussenraum bilden zusammen eine L-förmige Anlage, in deren Gelenk - dem Schwerpunkt der Siedlung - sich die Gemeinschaftseinrichtungen befinden. Ihnen vorgelagert sind ein gemeinsamer Platz und die grosse Wiese, welche sich zum See und der weiträumigen Parklandschaft öffnen. Sämtliche Wohnungen partizipieren an diesen Aussenräumen und sind so Teil der Gemeinschaft. Das Projekt bildet den südlichen Abschluss des Glattalparks. Der geschlossene Winkelbau entlang der Glattparkstrasse und dem Siriusplatz schützt die Bebauung gegen den Lärm der Strasse und schafft eine Gebäudefront zum See und zum Platz. Die ausgedehnten, in ihrer Struktur einfachen Baukörper ermöglichen attraktive Wohnungen und sind dank den geringen Fassadenabwicklungen ökologisch, und können preisgünstig erstellt werden. Vorgelagerte, dreigeschossige Balkontürme rhythmisieren die langen Gebäudefronten und gliedern die Höhe der fünf- bis sechsgeschossigen Bauten. Ein Spiel von leicht differenzierten Fenster- und Fassadenöffnungen unterstützt diese dabei. Abgeschlossen werden die langen Gebäudezeilen durch markante Kopfbauten. Sie artikulieren die Aussenräume und formulieren den Gemeinschaftsplatz. Erschlossen ist die Siedlung durch die Wright-Strasse, welche in ihrer Verlängerung den Boulevard Lilienthal mit der Hamilton-Promenade verbindet. Sie führt direkt zum Gemeinschaftszentrum und dem davor gelagerten Platz. Von dort verbindet ein internes Wegnetz zu sämtlichen Hauszugängen der Siedlung. Die Wohnungen sind alle zu den gemeinsamen Aussenräumen und dem See ausgerichtet. Mit Ausnahme der nordöstlichen Wohnzeile sind sie mit durchgängigen, zum Teil gegen einander verschobenen Wohn-Essräumen versehen. Sie alle profitieren vom Weitblick und den grosszügigen Aussenräumen. Nebst dem zentral gelegenen Gemeinschaftszentrum und der rückwertig angeordneten Kinderkrippe sind sämtliche Spezialnutzungen im südlichen Winkelgebäude angeordnet. Entlang der Glattparkstrasse und der Hamilton-Promenade sind im Erdgeschoss Läden und Ateliers untergebracht. Das dort platzierte Restaurant belebt die Promenade und den angrenzenden Sirius-Platz.

Aussenraum
Adaption und Auszeichnung - Der Projektvorschlag sucht sich in das einfache und klare Grundmuster der Freiräume im Glattpark einzupassen, ohne dabei seine Grösse und seine relativ öffentliche Stellung am Südende des Sees herunterzuspielen. Dies gelingt durch eine sich unterordnende Gestaltung der Freiräume nach aussen und einen differenzierenden Reichtum im Innern der Siedlung, wobei die Auswahl der Gestaltungsmittel – im Wesentlichen Asphaltwege und Grünflächen – wiederum immer einfach bleibt. Aussen und Innen - Während rund um den Wright-Platz als Erschliessungsplatz die Bauten von Vorgärten und vorgelagerten Staudenpflanzungen gesäumt sind, spannt im Innern der ABZ-Siedlung ein fassadenbegleitendes Wegnetz die ‚inneren Gartenflächen‘ auf. Diese wiederum leiten den Servitutsweg räumlich gefasst vom Wright-Platz zum See an den Sirius-Platz. Dem Passanten wird Einblick gewährt und doch wird er klar durch die Anlage geführt. - Ein lockerer Saum zeichnet die Seekante nach; das gepflästerte Band mit Zierkirschen hinter der übergeordneten Hecke ist Schwelle und peripherer Aufenthaltsort zugleich. - Die Garteninseln entsprechen Nutzungstypen und -bedürfnissen im Freiraum. Ganz oder teilweise abgrenzbar sind sie Krippengarten, Pflanz-, Picknick- und Familiengarten, ein Kiesplatz fürs Boulespiel, ein Spielrasen oder ein reich gegliederter Wohnhof. Gemeinschaft und Nutzbarkeit - Die verschiedenen Alters- und Interessengruppen sollen dezentral je ihre bevorzugten individuellen Orte für Rückzug oder Bewegung finden können. Die öffentlichsten Orte für die Siedlung - die Gemeinschaftsräume und die Krippe - sind alle entlang der zentralen Achse Wright-Strasse – Servitutsweg angeordnet. sie sind über die Asphaltwege gut zugänglich. Der zentrale Gemeinschaftsraum stösst an verschiedenartig materialisierte und nutzbare Flächen. Die zu Gartenlauben erweiterbaren Velounterstände an der Multifunktionswiese erlauben das Anlegen von kleinen oder grösseren Pflanzgärten. Die Velos finden überall nahe der Eingänge Platz, der Kiesparkplatz am Wright-Platz könnte auch zum Festplatz mutieren. - Die klaren Grundformen garantieren Übersicht und Dauerhaftigkeit der Wege und Randeinfassungen. Sie erlauben frei wachsende Heckenpflanzungen, etwa aus Spireen, kleinwüchsigen Ligustern, Fliedern, Cornus. Die Baumpflanzungen setzen sich zusammen aus verschiedenen Kirschen- und Eichenarten.