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Wohnbau Heiligkreuzstrasse
St. Gallen
Selektiver Wettbewerb 2013, 1. Preis / Ausführung 2015-17
Baukonsortium Heiligkreuz
Thomas Schregenberger GmbH
Thomas Schregenberger, Andrzej Egli, Baseli Candrian, Moritz Gisler
7 Mio. CHF

Das Projekt ergänzt das vorgefundene Blockrandfragment zu einem L-förmigen Winkelbau. Der viergeschossige Neubau übernimmt die bestehende Gebäudeflucht und begleitet in seiner Höhenentwicklung die abfallende Heiligkreuzstrasse. Ein niedriger, nur dreigeschossiger Gebäudeteil macht den unteren Gebäudeabschluss und schafft eine schlüssige Anbindung zu den umliegenden Bauten. Erker, Steildach und Gauben sind gebräuchliche Gestaltungselemente und werden neu interpretiert. Das einfach strukturierte, höchst wirtschaftliche Gebäude bietet Platz für zwanzig attraktive, zeitgemässe Wohnungen.

Städtebau
Das umliegende Quartier besteht aus markanten, winkelförmigen Blockrandfragmenten sowie losen Gebäudezeilen und Punktbauten. Die städtisch wirkenden Blockrandfragmente formulieren Kreuzungen und bilden Eck- und Orientierungspunkte im Geflecht des Quartiers: etwa an der Kreuzung Kolumbanstrasse – Lukasstrasse, an der Lukasstrasse – Heligkreuzstrasse sowie, allerdings heute noch in geschwächter Form, an der Heligkreuzstrasse – Kolumbanstrasse. Unser Projekt soll mit der Ergänzung dieses Blockrandfragments das vorgefundene städtebauliche Prinzip der markanten Ecken vervollständigen und stärken. Der geplante Neubau mit vier Normalgeschossen und zwei Dachgeschossen übernimmt die Höhe wie auch die Gebäudeflucht der angrenzenden Blockrandbebauung. Der Baukörper gliedert sich in zwei höhere, an dem bestehenden Blockrand orientierte Bereiche sowie einem tieferen Gebäudeteil. Dieser vermittelt zwischen unserer Bebauung und den Höhen der losen Zeilen- und Punktbauten im Süden und Westen und schafft für das Blockrandfragment einen gebührenden Abschluss. Markant für den Neubau sind auch seine Erker sowie das Steildach mit seinen Gauben, welche sich am mächtigen Dach des angrenzenden Nachbargebäudes orientieren.

Gebäudetypologie
Das Gebäude gliedert sich in zwei Häuser die von der Heiligkreuzstrasse jeweils über ein Treppenhaus erschlossen sind. Im Hochparterre sind pro Treppenhaus zwei Wohnungen angeordnet. Im nördlichen Gebäudeteil sind pro Geschoss zwei beidseitig ausgerichtete Wohnungen angeordnet. Am südlichen Treppenhaus sind jeweils drei Wohnungen angeordnet wobei sich eine auch gegen Süden orientiert. In den beiden Dachgeschossen sind insgesamt vier attraktive Maisonettewohnungen untergebracht. Insgesamt sind 20 Wohnungen geplant. Der Wohnungsspiegel setzt sich wie folgt zusammen: 9 x 2.5-Zimmer, 8 x 3.5-Zimmer, 2 x 4.5-Zimmer, und 1 x 5.5-Zimmer. Die zeitgemässen Wohnungen verfügen über einen grosszügigen Wohn-/Essbereich mit integrierter Küche. Das Erkerzimmer kann als Schlafzimmer dienen oder auch dem Wohnbereich zugeschlagen werden. Sie können seitlich belüftet werden, damit sind alle massgebenden Räume lärmabgewandt. Die Nasszellen liegen grösstenteils an der Fassade und verfügen über Tageslicht. Die privaten Aussenräume sind räumlich gefasst, vor Witterung geschützt und nach Westen und Süden ausgerichtet.

Umgebung
An der Heiligkreuzstrasse gliedern gefasste Vorgärten und die beiden Hauszugänge den Strassenbereich. Die Erschliessung des Hofes und der Tiefgarage erfolgt von der Spittelerstrasse. Der Hofraum bietet den Bewohnern eine hohe Aufenthaltsqualität mit unterschiedlichen Zonen und einer grosszügigen Rasenfläche.

Materialisierung
Eine einfache, verputzte Fassade bindet den neuen Baukörper in die Umgebung ein. Der verkleidete Sockel schützt die Fassade im beanspruchten Bereich und erzeugt so eine nachhaltige Gebäudehülle. Das Dach nimmt die verschiedenen Neigungen problemlos auf und schliesst das Gebäude ab.