Die Projektskizze ist ein weiterer Schritt in der Transformation des ehemaligen SIG Industrieareals in ein innerstädtisches gemischtgenutztes urbanes Zentrum. Bei diesem Prozess sollen zum einen Gebäude umgenutzt, umgebaut und auch teilweise ersetzt werden. Vor allem aber sollen attraktive öffentliche Räume und Plätze geschaffen werden, welche den Gebäuden eine Adresse geben und den Benutzer zum verweilen einladen.
Städtebauliches Potential
Der nördliche Teil des SIG Areals ist geprägt durch die dominante Ost-West- Ausrichtung der vorhandenen Bauten, welche in ihrem Ursprung auf die Übertragungs- achse der Wasserkraft zurückzuführen ist. Die gewünschte, und im Masterplan auch geforderte Durchlässigkeit in ost-westlicher Richtung ist aktuell nicht gegeben. Der Raum zwischen dem Bau-Laufengasse und dem Mittelbau wird durch ein Gebäude am westlichen Ende verstellt. Der Raum zwischen dem Mittelbau und dem Bau 53 ist durch die eingeschossigen Hallenbauten, dem Saal 66 und der Galvanik zugebaut. Einzig zwischen dem Bau 53 und der Halle 1 ist der Zugang zum Belvedere gewährleistet. Der mittlere Hofraum soll nun teilweise von den Einbauten befreit und zu einem attraktiven, öffentlichen Raum werden.
Das Wohnzimmer des SIG Areals
Zwischen Mittelbau und dem Haus 53 soll so ein eher intimer öffentlicher Raum entstehen der neben dem Schiebebühnenplatz, dem eigentlichen „Ballsaal“ des Areals wie der angrenzende Salon, oder eben das „Wohnzimmer“ sich anfühlt. Der gegen den Rhein sich öffnende konische Raum ist vom Mittelbau und dem gegenüberliegenden Bau 53 gefasst. Die Stahlkonstruktion des Saal 66 mit dem gläsernen Oberlicht soll erhalten, die Ergänzung zum Mittelbau, das Frontgebäude und auch die westlich gelegene Galvanik aber abgerissen werden. Ein grosses Vordach im Osten soll den ehemaligen östlichen Massivbau nachzeichnen und so den Eingang zum neuen Hof formulieren. Die dem Rhein zugeordnete, offene Hofhälfte soll mit einem Baumfeld gegliedert werden. So soll ein vielfältiger öffentlicher Raum entstehen, gebildet durch den grossen, gedeckten und multifunktionalen Saal 66, der als Markthalle, Lounge, Showroom oder auch Festzelt genutzt werden kann. Davor entsteht das Belvedere, eine Stadtterrasse mit Blick zum Rheinfall und zum Schloss Laufen.
Das Haus 53
Das in den 1950er Jahren von Suter & Suter Architekten erstellte Gebäude ist ein gutes Beispiel eines gelungenen Gewerbebaus jener Zeit. Seine einfache, offene und robuste Gebäudestruktur lässt noch heute eine Vielzahl von Nutzungen zu. Das nicht unter Schutz gestellte Gebäude muss dem entsprechend auch nicht „denkmalpfegerisch“ renoviert werden. Es könnte vielmehr industriell, direkt und in seiner Art eher „provisorisch“ erneuert werden, was dem Charakter des ehemaligen Industrieareals eher entspricht.