Die Liegenschaft Leutholdstrasse 3 liegt am Rande der Kernzone KB von Wetzikon. Die 1'322 m2 grosse Liegenschaft umfasst die Villa Fortuna, eine dazugehörige Remise und einen leicht nach Südwesten abfallenden Garten. Die Industriellenvilla aus dem Jahre 1875 soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Geschützt ist auch ein Baum an der nordwestlichen Grenze der Liegenschaft. Die zentralgelegene, bestens erschlossene Liegenschaft ist massiv unternutzt. Die Besitzerin will nun die Liegenschaft besser nutzen und hat den Architekten Thomas Schregenberger beauftrag, dazu eine Projektstudie zu erarbeiten. In einer ersten Aussprache am 17. Juni 2021 mit Vertretern der Stadt Wetzikon und deren Stadtbildkommission wurden erste Strategien erörtert. Nun liegt eine eigentliche Projektstudie vor.
Städtebauliche Strategie:
Die Villa Fortuna und ihre Remise sind an die obere, nordöstliche Hälfte der Liegenschaft gestellt. Vor ihr fällt der Garten nach Südwesten ab. Ursprünglich stand dort im Nordwesten der Liegenschaft eine Tuchmanufaktur, die aber 1916 abgerissen wurde. Nun soll an dieser Stelle ein Mehrfamilienhaus errichtet werden. Im Gegensatz zur Villa Fortuna, die frei in den Garten hineingestellt ist, soll das geplante Mehrfamilienhaus diagonal zur Villa an die Strasse gestellt werden. Damit bleibt die Villa ein Element im Raum, während der Neubau zu einem Strassengebäude wird. Der Neubau formuliert den Anfangs- oder Schlusspunkt des mit Hecken und Mauern begrenzten Strassenraum der Leutholdstrasse, während die Villa Fortuna ihren noch immer grosszügigen, umfliessenden Gartenraum behält. Die Längsfassade des Neubaus ist an die lärmbelastete Strasse gestellt, während sich der gegen hinten verjüngende Baukörper der Villa Platz schafft, profitiert diese vom Lärmschatten des neuen Gebäudes. Der Neubau wirkt wie ein Fragment einer dort angedachten Strassenbebauung. Seine Hauptfassade formuliert den mit einem Brunnen bestückten kleinen Platz zwischen Bahnhof- und Leutholdstrasse.
Baurechtliche Situation:
Die Liegenschaft liegt in der Kernzone KB in Wetzikon. Auf ihr stehen die Villa Fortuna und eine dazugehörige Remise, die von einem Garten umgeben sind. In diesem Garten stand ursprünglich das zur Villa gehörende Manufakturgebäude. Die Nutzungsreserve der Liegenschaft liegt heute bei ca. 3'000 m3. Bei dem hier vorliegenden Projekt wird von der Annahme ausgegangen, dass wir einerseits im Südwesten an die Leutholdstrasse bauen dürfen und dass wir es andererseits schaffen, ein gegenseitiges Näherbaurecht zur städtischen Liegenschaft im Nordwesten zu erwirken. Die Nutzungsreserve wird mit diesem Projekt nur teilweide konsumiert.
Projekt Neubau:
Der Neubau besteht aus einem an die Strasse gestellten, orthogonalen, sich gegen den Garten verjüngenden Baukörper mit einem das Gebäude überspannenden Walmdach. Erschlossen ist das viergeschossige Gebäude direkt von der Leutholdstrasse aus. Im Erdgeschoss sind ein Gemeinschaftsraum, ein Velo- und Abstellraum und gartenseitig auch eine 2 ? Zimmerwohnung untergebracht, in den Obergeschossen je eine 2 ? - und eine 3 ? - Zimmerwohnung. Alle Wohnräume sind lärmabgewannt zum Garten ausgerichtet und mit einer lärmgeschützten Veranda ausgestattet. Das Gebäude ist nur teilweise unterkellert, dort sind die Wohnungskeller und die Haustechnik untergebracht. Die Parkierung von Autos soll wegen der Nähe zum Bahnhof möglichst minimiert und ausgelagert werden.
Garten, Umgebungsgestaltung:
Der schon heute bestehende, südwestliche Zugang soll beibehalten werden. Ein Weg führt von der Leutholdstrasse entlang des Neubaus hinauf zur Villa Fortuna. An ihm angelagert ist, gleich neben dem Gemeinschaftsraum, ein Gartensitzplatz für die Bewohner des Neubaus. Der im Nordwesten stehende, geschützte Baum bleibt erhalten.