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Areal DB Güterbahnhof
Basel
Wettbewerb 1996, 11. Preis / 2. Stufe 2002
Deutsche Bahn AG / Stadt Basel
Thomas Schregenberger Architekten
Thomas Schregenberger, Lorenz Peter, Caspar Schärer
Landschaftsarchitektur: Zulauf Partner
Verkehrsplanung: Jud AG

"RAMPEN UND GELEISE" Das DB Güterbahnhofareal ist Teil einer Geleiseanlage, die parallel zum Rhein von Norden die Rheinebene hinaufkommt, in grossen Schienensträngen durch Basel fliesst und sich örtlich, bei Bahnhöfen, Rangieranlagen und Depots zu Geleisefeldern ausweitet. Diese fliessenden Formen der Schienenstränge und Geleisefelder prägen massgebend die Gestalt der Stadt. Beim DB Güterbahnhof allerdings wird das kontinuierliche Fliessen mit dem Prellbock jäh gestoppt. Da verkeilen sich die Schienenstränge mit der Stadt. Heute sind auch die Prellböcke abgebaut und die Stadt beginnt, in die Geleisefelder hinein zu wachsen.

Die neue Bebauung übernimmt weitgehend die Geometrie der bestehenden Bahnanlage. Die Randbebauungen entlang des Riehenrings und der Schwarzwaldalle werden ergänzt oder grösstenteils ersetzt. In das klar begrenzte Areal hinein werden Geleisefeldern gleich, zwei grosse, inselartige Bebauungen gelegt, zuerst die östliche, und später mit dem Abbruch der Lagerhallen auch die westliche. Sie bestehen aus 60 Meter langen und unterschiedlich tiefen Häuserblocks, die Ost- West orientiert in verschiedenen Kombinationen streng orthogonal angeordnet Quartiere bilden. Erschlossen sind sie über Stichstrassen im Süden, über die Verlängerung der Mattenstrasse und der Jägerstrasse. Zwischen der Randbebauung und den gegeneinander verschobenen Inselbebauungen liegt die Parkanlage. Sie besteht im Wesentlichen aus naturbelassenen Ruderalflächen, auf denen, wie Schienenstränge 15 Meter breite Parkstreifen liegen. Diese bieten Platz für Spiel- und Freizeitaktivitäten und bilden ein dichtes, fast zwei Kilometer langes Wegnetz durch das Areal und an die Wiese.

Im Projektvorschlag werden verkehrsintensive Nutzungen wie Einkauf, Büro und Verwaltung oder das UEC entlang dem Riehenring oder der Schwarzwaldallee angeordnet, während die Inselbebauungen vor allem dem Wohnen und dem stillen Gewerbe dienen. Das Urban Entertainment Center, an der Schwarzwaldalle situiert, wird mit einer neuen, attraktiven Fussgängerverbindung und einer Passerelle optimal an die öV-Drehscheibe Badischer Bahnhof angeschlossen. Daneben schaffen zwei neue Buslinien und direkte Anschlüsse ans übergeordnete Strassennetz ein für das UEC und die dahinter liegenden Bürobauten maximale Verkehrserschliessung. Am Riehenring entsteht rund um die Tramhaltestelle ein neues lokales Zentrum. Ein Gebäude mit erdgeschossigen Verkaufsflächen, der kantonalen Verwaltung und Wohnungen verbindet die Strasse mit dem dahinter liegenden, neu geschaffenen Erlenplatz. Dort finden die Quartierfeste statt oder stellt der Zirkus sein Zelt, von dort aus geht es zur Schule im alten Bahnhofsgebäude, in den Park oder zu den neuen Wohngebieten. Weiter nördlich, auch am Riehenring, steht der neue Lastwagen-Checkpoint. Er ist ausschliesslich unterirdisch erschlossen und direkt im Norden ans übergeordnete Strassennetz angebunden.