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Ausbau Kinderkrippe Albisrieden
Zürich
Ausfühhrung 2000-2001
Genossenschaft GEWOBAG Zürich
Thomas Schregenberger Architekten
Thomas Schregenberger, Katrin Renz
Bauleitung: Junod Epper GmbH
Bauingenieur: Enrico Snozzi
Arazebra, Andrea Helbling
1.1 Mio CHF

"IN DEN BÄUMEN" Der Umbau der Kinderkrippe Albisrieden bestand im Wesentlichen aus der Erneuerung und teilweisen Umgestaltung der beiden Hauptgeschosse und dem Ausbau des bestehenden Dachgeschosses. Der Haupteingang zur Kinderkrippe ist neu wieder am Langgrütweg, sämtliche Gruppenräume sind nun gegen Süden ausgerichtet und haben direkten Zugang ins Freie. Auch die Räume für Krippenleitung, Verwaltung und Personal sind besser organisiert und neu gestaltet.
Das Augenfälligste am Umbau der Kinderkrippe ist der Ausbau des Dachgeschosses mit seiner neuen teilweise gedeckten Veranda. Die spielerische Gestalt des Aufbaus und seine Materialität aus rohen massiven Holzbrettern haben etwas Kindliches. Die Fassade aus gleichmässig breiten, aber unterschiedlich langen Brettern, montiert auf eine regelmässig vorgestanzte Stahlkonstruktion erinnert in ihrer Einfachheit und Systematik an Meccano-Baukasten. Im nur scheinbar beliebigen, unregelmässigen Muster der Holzfassade ist beim genauen Betrachten der Schriftzug "Kinderkrippe" zu entziffern. Die Suche nach den Buchstaben und das schrittweise Erkennen der Schrift erinnern an erste Leseversuche. Die gegen das Dach offene Veranda schafft für das neu ausgebaute Dachgeschoss einen grosszügigen Aussenraum und ermöglicht den Kindern, gewissermassen in den Bäumen zu spielen.
Der Dachausbau versteht sich als Weiterbau des vorgefundenen Krippengebäudes. Anstelle der grossen Dachfläche über der Veranda im ersten Obergeschoss ist nun eine einseitig geschlossene Terrasse entstanden. Sie übernimmt die Abmessungen des bestehenden Dachs und wird so Teil der Dachhaut, welche den massiven Baukörper des Gebäudes bedeckt. Das neue Dachgeschoss nimmt das Spiel mit dem bestehenden Sockelgeschoss und Laubengeschoss auf. Aus offenen und geschlossenen, sowie aus liegenden und stehenden Teilen wird ein Rhythmus aufgebaut, der eine horizontale Verschiebung suggeriert und das neue Geschoss mit den bestehenden verschmelzt. Trotz der Andersartigkeit des neuen Dachgeschosses entsteht ein überraschendes neues Ganzes.