"SCHEIN" ist Titel und Programm zu Umbau und Neugestaltung des
Vorstadt-Theaters Basel. Einerseits erweckt der Begriff „Schein" direkte
Assoziationen zum Theater: Scheinwelt, Illusion, Scheinwerferlicht,
Trugbild, Sinnestäuschung.
Andererseits beschreibt er auch eine bauliche Forderung: Das in einem
Hinterhof gelegene Theater soll durch die Erneuerung optisch mehr in
Erscheinung treten, auch in der St. Alban-Vorstadt präsent sein.
Das Hofgebäude wurde neu gestrichen. Die nun betonten, grosszügigen
Fensterfronten verleihen dem Gebäude einen öffentlichen Charakter. Ein drei
Meter hoher Schriftzug, der über die Einfahrt auch in der St. Alban-Vorstadt
zu sehen ist, markiert den Haupteingang. Nachts wird die Fassade mit
Flutlicht beleuchtet und lässt das Theater wie ein Bühnenbild erscheinen.
„Schwarz-Weiss", wichtiges Element der Corporate Identity des
Vorstadt-Theaters, wird auch im Inneren des Gebäudes prägendes
Gestaltungsmittel. Der Theatersaal des an sich weissen Gebäudes wird schwarz
ausgestrichen. In diesen schwarzen Raum hinein wird mittels raumhohen,
verschiebbaren Stoffbahnen ein zweiter, weisser Raum gebaut, das
Theaterfoyer. In diesem vermeintlichen Raum im Raum, gebildet aus textilen
Elementen, die an Soffiten und Prospekte erinnern, in dem das schwarz
gestrichene Mobiliar vor dem weissen Hintergrund wie Requisiten wirkt und in
der die Scheinwerfer eine Szene aufbauen, in diesem Raum scheinen sich die
Grenzen zwischen „realer" und „theatraler" Welt zu verwischen.